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Klöster im Rheingau

Entfernung in Kilometer
36,2 km
Dauer in Stunden
5–6 Std
Steigung in Höhenmeter
560 Hm
Anzahl der Orte
10 Orte

Tourübersicht

Tour-Bild
Start Bahnhof Assmannshausen Linie Ziel Bahnhof Niederwalluf

Charakteristik

Streckentour ländlich Taunus

Streckentour, hauptsächlich durch ländliches Gebiet. Der Weg führt zum Teil auf Straßen, weite Strecken auf Wirtschaftswegen durch die Weinberge mit Blicken aus dem ansteigenden Taunus in das Rheintal.

Schwierigkeitsgrad

anspruchsvoll 5–6 Std 560 Höhenmeter

Anspruchsvoll. Die Tour hat einige, zum Teil steile (>10%) Anstiege und erfordert eine gute Kondition.

Hintergrund

kulturell

Die Tour beginnt am Bahnhof in Assmannshausen und führt ca. 4 Kilometer auf der Straße teils steil bergauf zur Kirche des ehemaligen Klosters Marienhausen, die von Menschen mit Behinderung auf außergewöhnliche Weise ausgestaltet wurde. Von dort aus geht es noch gut 800 m bergauf. Bergab führt der Weg weiter auf der Straße, dann auf Wegen durch die Weinberge zur Abtei St. Hildegard.

Weiter durch den Ort Windeck hinab durch den Wald zum Kloster Nothgottes und von dort über einen ansteigenden Waldweg, an der St.Antoniuskapelle vorbei in den Ort Marienthal und zum Kloster Marienthal. Auf ruhiger Nebenstraße leicht bergab geht es zum ehemaligen Kloster Johannisberg, heute ein Hotel, und weiter zur Basilika St. Johannes beim Schloss Johannisberg.

Über eine weite Stecke durch die Weinberge, an den Orten Winkel und Oestrich vorbei, gelangen wir zum ehemaligen Kloster Eberbach, heute eine Stiftung mit Weingut, Gastronomie und Kulturprogramm.

Auf dem weiteren Weg durch das Gelände des Psychiatrischen Zentrums auf dem Eichberg kommen wir, vorbei an der Kapelle am Klosterweg, nach Kiedrich, weiter nach Eltville und durch den Ort Martinsthal zum Kloster Tiefenthal.

Ein Stück den Weg zurück, auf dem Radweg entlang der B 260 fahren wir dann zum Endpunkt der Tour am Bahnhof Niederwalluf, von wo ein Zug Richtung Koblenz uns zum Ausgangspunkt in Assmannshausen zurück bringt.

Bernd Weil

Start

Bahnhof Assmannshausen

Start

km-Stand: 0 km

Assmannshausen: Die Tour startet am Bahnhof Assmannshausen.

1

Marienkirche Aulhausen

Kirche

km-Stand: 2,8 km

Aulhausen: Das genaue Gründungsdatum des Klosters ist nicht überliefert. Doch müssten um 1183 spätestens in Aulhausen Nonnen gelebt haben. 1219 beurkundete Erzbischof Siegfried II. die von ihm vollzogene Weihe der Klosterkirche in Aulhausen. Das Kloster profitierte von einer Reihe großzügiger Stiftungen und ein lukratives Zollprivileg.

Im späten 16. Jahrhundert setzte sich für das Kloster mehr und mehr die bis heute gebräuchliche Bezeichnung „Marienhausen“ durch. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Kloster mehrmals baulich verändert. Bei der Kirche können wir davon ausgehen, dass hier noch Bausubstanz aus der Anfangszeit erhalten ist.
Mit den Napoleonischen Kriegen war das Schicksal der Abtei besiegelt. Während Kloster Eberbach und das Zisterzienserinnenkloster Tiefenthal noch im selben Jahr aufgehoben wurden, blieb Marienhausen vorläufig von der Säkularisierung verschont – anscheinend wegen der geordneten wirtschaftlichen Verhältnisse, in denen die Nonnen nach Auskunft der herzoglichen Inspektoren lebten.

Erst 1811 setzte in Nassau eine zweite Säkularisierungswelle ein, der auch Marienhausen zum Opfer fiel. Gebäude, Inventar und Ländereien des Klosters wurden an Privatleute und Pfarreien verkauft. 1888 erwarb der Bischof von Limburg die Gebäude des ehemaligen Klosters Marienhausen, die fortan zur Unterbringung der „Diözesan-Erziehungsanstalt“ unter Leitung des Prälaten Matthäus Müller dienten.

Was die Säkularisation überdauert hatte, wurde 1915 in Folge eines Brandes von Kloster und Kirche vernichtet, der Wiederaufbau zog sich bis ca. 1930 hin.
1939 wurde Marienhausen von den Nationalsozialisten beschlagnahmt; in dieser Zeit diente es als Kindererholungsheim, Landdienstlehrhof und Reservelazarett. Erst 1945 konnte das „Jugendheim Marienhausen“ seine Arbeit wieder aufnehmen. 1991 gab der Salesianer-Orden die Trägerschaft des Jugendheimes auf; sämtliche Aufgaben und Liegenschaften übernahm das benachbarte St. Vincenzstift.

Ende 2008 wurde Marienhausen im Sinne der „Haager Konvention“ als schützenswertes Kulturgut anerkannt. (Auszüge aus einem Text von Reinhold Nägler)

Die Kirche ist seit der Eröffnung im Januar 2016 die weltweit erste und einzige Kirche, die von Künstlern mit Beeinträchtigung ausgestaltet wurde. Ungewöhnliche Kunstwerke ungewöhnlicher Menschen umgeben nun Gottesdienst, Gebet und Gesang. (Pfr. Kurt Weigel)

Hinweis

st-vincenzstift.de/sankt-vincenzstift/sankt-vincenzstift/ueber-uns/

de.wikipedia.org
www.marienkirche-aulhausen.de

2

Abtei St. Hildegard

Kirche

km-Stand: 6,2 km

Rüdesheim-Eibingen: Die Abtei St. Hildegard, von manchen irrtümlicherweise für ein romanisches Bauwerk gehalten, wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Jahren 1900 bis 1904 erbaut. Sie versteht sich dennoch als Gründung der hl. Hildegard, knüpft die Tradition des Hauses doch unmittelbar an deren altes Kloster Eibingen im Rheingau an.

Am 17. September 1904 zogen 12 Benediktinerinnen aus der Abtei St. Gabriel in Prag in die Neugründung ein. Das Kloster wurde am selben Tag zu einer vollgültigen Abtei erhoben und mit allen Rechten und Privilegien des ehemaligen Klosters der hl. Hildegard ausgestattet. Als „exemte“ Abtei untersteht es nicht dem Ortsbischof, sondern unmittelbar dem Hl. Stuhl in Rom. Am 7. September 1908 war die Ausmalung der Kirche durch P. Paulus Krebs, Beuron, und seine Schüler so weit vorangeschritten, dass die Kirche durch den Limburger Bischof Dominikus Willi geweiht werden konnte.

Den Ersten Weltkrieg 1914 – 1918 und die Nachkriegszeit mit der Inflation überstand die Gemeinschaft mit Gottes Hilfe und dank der klugen Leitung des Hauses relativ gut. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg (1918 – 1939) wurde der bis dahin nur im Rohbau vorhandene Ostflügel der Abtei endlich fertiggestellt. Noviziatstrakt und Kapitelsaal konnten ihrer Bestimmung übergeben werden.

Schon im Mai 1941 hatte Äbtissin Regintrudis Sauter einen Teil der Abtei als Lazarett sowie 20 Mitschwestern zur Pflege der Verwundeten und für Verwaltungsarbeiten der Wehrmacht zur Verfügung gestellt – in der Hoffnung, so die Abtei vor der Auflösung retten zu können. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Am 2. Juli 1941, dem 41. Jahrestag der Grundsteinlegung, erfolgte die Ausweisung der 115 Nonnen durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo), der Klosterbesitz wurde enteignet.

Der größte Teil der Gemeinschaft fand Aufnahme in caritativen Ordenseinrichtungen. Ein kleiner Teil des Konventes blieb in St. Hildegard, um als Rote-Kreuz-Helferinnen Verwundete zu pflegen bzw. um die hauswirtschaftlichen Arbeiten des Lazaretts mit seinen 100-130 Verwundeten zu besorgen. Im November 1944 wurde Rüdesheim durch einen Bombenangriff weitgehend zerstört, das Kloster blieb jedoch verschont. Da aber das Hauptlazarett und der Operationssaal in Eibingen ein Opfer der Bomben geworden waren, erhöhte sich die Bettenzahl im „Teillazarett Kloster Eibingen“ auf 325. Wenige Wochen vor Kriegsende, am 19. März 1945, wurde das Lazarett im Kloster Eibingen aufgelöst. Einige Tage später zogen amerikanische Truppen in Rüdesheim ein. Bald darauf erfolgte die Rückerstattung des Besitzes an die Abtei. In einem Teil des Klosters fanden ältere, durch die Bombardierung Rüdesheims obdachlos gewordene Bürger der Stadt sowie Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten für zehn Jahre Unterkunft.

Bis zum 2. Juli 1945 waren die Gebäude der Abtei so weit instandgesetzt, dass auch die letzten der vertriebenen Schwestern heimkehren konnten. Das klösterliche Leben unter Leitung der inzwischen 80jährigen, aber immer noch tatkräftigen Äbtissin Regintrudis Sauter wurde wieder aufgenommen. Für die während des Krieges konfiszierten Glocken konnten am 1. Juli 1952 vier neue Glocken durch den Abt von Maria Laach, Basilius Ebel, gesegnet werden.
Der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils entsprechend wurden Altarraum und Nonnenchor der Kirche umgestaltet. Beides fand seinen Abschluss in der feierlichen Altarweihe am 7. September 1967. Im darauffolgenden Jahr konnte eine neue Orgel eingebaut werden. Die hohen schmiedeeisernen Gitter, die bis dahin die Klausurgrenze zwischen Chor und Kirche sowie in den Sprechzimmern markiert hatten, wurden entfernt.
(Auszüge aus einem Text von Sr. Philippa Rath OSB).

Sie finden hier auch einen Klosterladen und das Klostercafé. Hier sind auch Menschen mit Behinderungen als Mitarbeiter/-innen in verschiedenen Bereichen beschäftigt.

Hinweis

Abtei St. Hildegard: Tel 06722/499-0, E-Mail: benediktinerinnen[æt]abtei-st-hildegard.de

www.abtei-st-hildegard.de

3

Kloster Nothgottes

Kirche

km-Stand: 7,8 km

Rüdesheim-Eibingen: Die Ursprünge des Haus Nothgottes gehen auf den Beginn des 14. Jahrhunderts zurück. Dieses Jahrhundert war für die Menschen vor allem durch den verheerenden Einbruch der Pestseuchen gekennzeichnet. Vor dieser Seuche flohen die Menschen in die Wälder und richteten sich dort Notwohnstätten ein. In ihrer Not wandten sie sich im Gebet an Gott und fanden sich in Nothgottes angenommen.

Das ursprüngliche Gnadenbild der Nothgottes, wurde nach Auflösung des Kapuzinerkonvents 1813 in die Pfarrkirche nach Rüdesheim gebracht. Es ist etwa 20 cm groß; und eher als Bauernkunst zu betrachten. Betont sind vor allem die überlangen flehenden Hände. Anfang des 20. Jahrhunderts übernahmen die Armen Dienstmägde Jesu Christi das Kloster. 1932 erwarb das Bistum Limburg die Anlage als kirchliches Bildungshaus (bis 2006). Von 2006 bis 2012 wurde es von der Gemeinschaft der Seligpreisungen genutzt. Zisterzienser aus Vietnam gründeten 2013 in dem ehemaligen Kloster und Bildungshaus des Bistums Limburg einen Mönchskonvent. Die Wallfahrtskirche bleibt allgemein zugänglich und kann weiterhin von Pilgern genutzt werden.

Ursprung der Nothgottes dürfte in einer Ölbergskapelle auf dem Anwesen der Ritter Brömser zu suchen sein. Offensichtlich hat sich eine Wallfahrt entwickelt, so dass sich Ende des 14. Jahrhunderts die Brömser entschlossen, eine Kapelle zu bauen. Seit Mitte 1998 sorgt sich ein Förderkreis, der "Freundeskreis Nothgottes e.V." um dieses Haus.

de.wikipedia.org

4

St. Antoniuskapelle

Kapelle

km-Stand: 8,9 km

Geisenheim-Marienthal: Die Tour führt auch an der St. Antoniuskapelle vorbei.

5

Kloster Marienthal

Kirche

km-Stand: 10,5 km

Geisenheim-Marienthal: Die Kirche wurde 1330 von Erzbischof Balduin von Tier, Administrator des Erzstiftes Mainz, eingeweiht. Zunächst taten Diözesanpriester hier Dienst.
Im 15. Jahrhundert lösten sie die "Brüder vom Gemeinsamen Leben" ab, die hier 1468 die erste Klosterdruckerei der Welt einrichteten. Ihnen folgten im 16. Jhd. die Augustinerchorherren und im 17. und 18. Jhd. die Jesuiten. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde die Kirche teilweise zerstört.

Nach dem Wiederaufbau mit Hilfe von Staatskanzler Fürst von Metternich wurde 1858 die Kirche von Bischof Josef Peter Blum von Limburg wieder eingeweiht. 1873 übernahmen Franziskaner den Dienst am Wallfahrtsort. Sie versuchen, aus dem Geist des hl. Franziskus zu leben und für die Pilger da zu sein.

Hinweis

Kloster Marienthal: Tel 06722/9958-0, E-Mail: marienthal[æt]franziskaner.de

franziskaner-marienthal.de

6

Ehem. Kloster Johannisberg

Kultur

km-Stand: 13,1 km

Geisenhiem-Johannisberg: Die Gesamtanlage des heutigen Klosters hat eine fast 150 jährige Tradition. Das Haupthaus wurde einst als Kurhaus, von der 1856 konstituierten „Wasserheilanstalt-Gesellschaft zu Johannisberg“, errichtet.

Nachdem das Gelände einige Jahre ungenutzt war, bezogen Ordensfrauen der Benediktinerinnen 1920 das frühere Sanatorium, ihr neues Kloster in dem allerdings noch eine Kirche fehlte. Deshalb wurde zunächst ein Saal vorübergehend für die Unterbringung des „Allerheiligsten“ genutzt. Das bestehende Gebäude wurde jedoch schon bald zu klein für die eintretenden Postulantinnen. Deshalb wurde 1923 zunächst der Ostflügel und 1926 der Westflügel um jeweils 1 Stockwerk erhöht. Im Jahr 1927 wurden hier 79 Schwestern verzeichnet.

Am 30. September 1928 konnte der Grundstein für die Kirche gelegt werden, die am 10. August 1929 vom Bischof Hugo von Mainz konsekriert wurde. Das Gotteshaus wurde der Unbefleckten Empfängnis Mariä geweiht. Seitdem führte das Kloster den Titel: „Maria Immaculata“.

Seit der Zerstörung der Johannisberger Schloss- und Pfarrkirche im August 1942 diente die „Unterkirche“ des Klosters fast 10 Jahre lang der gesamten Pfarrgemeinde als Notkirche. 1943 wurde auf Wunsch des Bischofs ein Altenheim außerhalb der Klausur eingerichtet. Das Altenheim wurde noch bis in die 1980er Jahre betrieben.

Die Benediktinerinnen lebten in strenger Klausur. Die Haupteinnahmequellen des Klosters waren eine Hostienbäckerei, Paramentenstickereien und das Altersheim.

Mit Beginn der 60er Jahre wurden auch einige Weinberge angelegt, die vom Schloss Johannisberg bewirtschaftet wurden. Wegen Überalterung und Nachwuchsmangel musste das Kloster gegen Ende des 20. Jahrhunderts aufgelöst werden. 1991 haben die Nonnen das Kloster verlassen.

Nach einer großzügigen Renovierung durch das Bistum Limburg und die örtliche Pfarrgemeinde zogen 1993 die Schwestern der Steyler Mission in das Kloster und boten dort Raum für geistige und kulturelle Veranstaltungen sowie die Gelegenheit zu Übernachtungen in Klosteratmosphäre. 1996 wurde hier auch das neue und moderne Kath. Pfarrzentrum in der früheren „Unterkirche“ des Klosters untergebracht.

Zum Jahresende 2004 verließen auch die „Steyler Schwestern“ Johannisberg und das ehemalige Kurgebäude. Im Frühjahr 2006 eröffnete an dieser Stelle das Hotel Restaurant „Kloster Johannisberg“.

kloster-johannisberg.de

7

Basilika St. Johannes

Kirche

km-Stand: 13,8 km

Geisenheim-Johannisberg: Ca. 1100 als Benediktinerkloster gegründet, wird die Johannisberger Abtei schnell zum Mittelpunkt und Initiator des Rheingauer Weinbaus. Im Herzen der unterirdischen Kelleranlage befindet sich bis heute die „Bibliotheca subterranea“, die berühmte Schatzkammer des Schlosses mit ihren kostbaren Weinraritäten aus mehreren Jahrhunderten.

Die alte Basilika von 1130 war eine Pfeilerbasilika. 1718 verkürzte man das Langhaus der Kirche für den Bau des Schlosses. Die Klausurgebäude des Klosters wurden im 18. Jahrhundert abgerissen und die Kirche barockisiert. Wenig später erfolgte unter Staatskanzler Metternich ein klassizistischer Umbau.

Am 12./13. August 1942 verursachte ein schwerer Fliegerangriff erhebliche Schäden an der Basilika. Die Kirche brannte vollkommen aus, die ursprünglichen Mauern der romanischen Basilika blieben aber stehen.

Viele helfende Hände aus dem Ort bauten die Basilika ab 1945 wieder auf. Dabei nahm man die alte romanische Basilika als Vorbild, so dass der Bau heute wieder die alten Dimensionen vorweist. Am 8. Juni 1952 wurde die Kirche wieder konsekriert und dient nach wie vor als Pfarrkirche der Pfarrei St. Johannes der Täufer.

Hinweis

Pfarrbüro: Tel 06722/75074-0, E-Mail: info[æt]heilig-kreuz-rheingau.de

heilig-kreuz-rheingau.de
www.schloss-johannisberg.de

8

Stiftung Kloster Eberbach

Kultur

km-Stand: 22,7 km

Eltville: Die ehemalige Zisterzienserabtei Kloster Eberbach wurde von Bernhard von Clairvaux 1136 gegründet.

Die Anlage mit ihren romanischen und frühgotischen Innenräumen wurde vor einigen Jahren als Schauplatz der Verfilmung von Umberto Ecos "Der Name der Rose" bekannt. Im November 2008 wurden wichtige Szenen für den Kinoifilm “VISION – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen” im Kloster Eberbach gedreht. Doch seine eigentliche Weltgeltung verdankt Eberbach den Mönchen, die den Weinbau über 700 Jahre kultivierten. Das Abteimuseum informiert den Besucher ausführlich über die Geschichte der Abtei und den Zisterzienserorden.

Das Klostergelände gehörte bis 1998 dem Land Hessen. Mit der Gründung der Stiftung Kloster Eberbach ist das Kloster 1998 in eine unabhängige Rechtsform übergegangen. Auftrag dieser Stiftung ist die Öffnung der Klosteranlage für Jedermann und Erhalt der Anlage durch maßvolle Nutzung und nachhaltige Bewirtschaftung. Sie macht außerdem zusammen mit dem Weingut und der Gastronomie über ihr eigenes Veranstaltungsmanagement eine Vielzahl von Veranstaltungen möglich.

Hinweis

Stiftung Kloster Eberbach: Tel 06723/9178-100, E-Mail stiftung[æt]kloster-eberbach.de

de.wikipedia.org
kloster-eberbach.de

9

Kapelle am Klosterweg

Kapelle

km-Stand: 25,2 km

Kiedrich: Die Tour führt auch am Ortseingang nach Kiedrich an der Kapelle am Klosterweg vorbei.

10

Kloster Tiefenthal

Kirche

km-Stand: 31,7 km

Eltville: Die Anfänge des Klosters sind nicht ganz geklärt. Im Jahre 1242 gab es eine Art Neugründung, indem das Tiefenthaler Prämonstratenserinnenkloster geschlossen zur Regel des Zisterzienserinnenordens übertrat.
Von 1547 wird ein verheerender Brandschaden berichtet, das Kloster wurde jedoch später ganz neu aufgebaut.

1645 wurde das Kloster von bayrischen Reitern, im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden geplündert und gebrandschatzt. Auch in den Napoleonischen Kriegen mussten die Schwestern mehrfach das Kloster verlassen, so 1793, 1796 und 1797. Sie kehrten aber immer wieder zurück.

Bei der Säkularisierung 1803 wurde das Kloster enteignet. Bis 1825 war es dann ein Armenasyl. Von 1825 war Tiefenthal nacheinander Knochen- und Lumpenmühle, Papierfabrik, Tanzlokal und Kelterhaus. 1865 wurde eine Bäckerei samt Mühle eröffnet, aber schon nach drei Jahren machte auch der neue Besitzer Bankrott. Schließlich kaufte ein englischer Baron das zerfallene Anwesen. Er hoffte, hier - wie in Brügge/Belgien - ein Priesterseminar einrichten zu können. Dazu bot er das Anwesen dem Papst an, der das Angebot jedoch zurückwies.

Stattdessen kaufte eine irische Adelige im Jahr 1881 das Kloster Tiefenthal. Sie ließ große bauliche Veränderungen vornehmen. Insbesondere der Bau an der Schlangenbader Straße - die sie dazu verlegen ließ - wurde im Stil eines englischen Herrenhauses vergrößert und erneuert. Tiefenthal hatte nur zwar wieder eine Besitzerin, aber es war ein sehr reduzierter Besitz ohne die vormaligen Ländereien und Einkünfte.

1898 bezogen die Arme Dienstmägde Jesu Christi in Tiefenthal. Von dort aus pflegten die Schwestern in den Ortschaften Neudorf (heute Martinsthal), Rauenthal und Oberwalluf die Kranken und Armen. Bald kamen sog. Verwahrschulen, später Kindergärten, und Nähschulen hinzu. Danach wurde es ein Altenheim für anspruchsvolle ältere Frauen. Bald kam auch eine Haushaltungsschule hinzu.

1939 kamen zunächst Beamte der nationalsozialistischen Partei und verlangten ein tägliches Pensionsgeld in Höhe von 3 Reichsmark für jede nicht mehr tätige Schwester in Tiefenthal. Bald danach wurde im August 1939 das Kloster beschlagnahmt. Die Schwestern hatten 30 Minuten Zeit, etwas zusammenzupacken und das Haus zu verlassen. Zu Beginn des Krieges wurde es umfunktioniert in eine BDM-Schule.

Im Herbst 1943 wurde diese geräumt. 250 Mann der SS zogen ein. Sie errichteten im Kloster eine Spionageabteilung. Durch Verrat an die Amerikaner wurde die Spionageabteilung ausfindig gemacht. Das Kloster wurde am 13. Februar 1945 bombardiert und bis auf die Grundmauern zerstört. Den Rest trugen Plünderer davon.

Am 22. August 1946 wurde das Kloster überraschend dem Mutterhaus zurückgegeben. Der Anblick war erschreckend für alle: eine leere Ruine, ausgebrannt, zerstört. Ohne lange zu zögern, begannen die Schwestern mit der Aufräumungsarbeit. Treue Helfer und Helferinnen, die schon vorher zum Kloster gestanden hatten, stellten sich ein. Schwierigkeiten bereitete die Beschaffung von Baumaterial, war doch auch gegen Geld nichts zu bekommen.
Es entstand ein Altenheim, eine Haushaltungsschule, Räume für Exerzitien und Erholung der Schwestern. 1952 wurde Tiefenthal Provinzhaus für eine der damals drei deutschen Provin-zen, die Niederlassungen im Rhein-Main-Gebiet, Hunsrück und Saarland wurden zu dieser Provinz gezählt. Zeitweise lebten um die 50 Schwestern hier.

Und wieder veränderten sich die Einsatzbereiche. Die Änderungen in den Heimgesetzen ließen um 1990 die Führung eines kleinen Altenheimes (13 Plätze) nicht mehr zu. Etwa um die gleiche Zeit musste die Haushaltungsschule aufgegeben werden, da sie keinen staatlich anerkannten Abschluss hatte. Es waren neue Schulzweige entwickelt worden, die den Mädchen bessere Chancen der Ausbildung boten, mit Pflegevorschule und Berufsfachschule. 1982 wurde auch das Provinzhaus in Tiefenthal aufgegeben aufgrund der Zusammenlegung der deutschen Ordensprovinzen.

Seit 1990 ist Tiefenthal Bildungs- und Exerzitienhaus. Zurzeit leben noch einige Schwestern der Ordensgemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi hier, beten, arbeiten und helfen nebst Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit im Bildungshaus und Kloster. Des Weiteren sind zwei Schwestern in Gemeinden tätig. (aus Texten von Schwester Christeta Hess ADJC)

Hinweis

Kloster Tiefenthal: Tel 06123/796-0, E-Mail: kloster_tiefenthal[æt]t-online.de

www.kloster-tiefenthal.com

Ziel

Bahnhof Niederwalluf

Ziel

km-Stand: 36,2 km

Walluf-Niederwalluf: Die Tour endet am Bahnhof in Niederwalluf. Von hier aus gelangen Sie mit der Bahn (Frankfurt-Koblenz)zurück zum Ausgangspunkt, dem Bahnhof in Assmannshausen.

Viel Spass mit der Tour. Bewegte Kirche